Sie interessieren sich für Rettungshundearbeit? Nachfolgend finden Sie wichtige Informationen.
Wieviel Zeit wird für die Ausbildung benötigt?
Die Ausbildung zum zuverlässigen Rettungshund beträgt je nach Veranlagung von Hund und Führer ca. 2-3 Jahre.
Wieviel Zeit muss ich investieren?
Eine Ausbildung zum RH-Team ist sehr zeitintensiv. Den Grundgehorsam bei Ihrem Hund müssen Sie außerhalb vom normalen Trainingsablauf absolvieren. Eine Rettungshundestaffel bietet keine Gelegenheit einen unerzogenen Hund zu erziehen. Dazu kommen noch verschiedene Veranstaltungen wie Vorführungen oder auch Lehrgänge die sich über mehrere Tage erstrecken. Das theoretische Grundwissen wird an Abenden unter der Woche vermittelt. Mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen zu werden gehört auch dazu, ebenso die Kurse in Erster Hilfe am Mensch und am Hund.
Wie teuer ist die Ausbildung?
Unsere Rettungshundestaffel finanziert sich aus Spenden, die Arbeit in unserer Rettungshundestaffel ist ehrenamtlich. Einige Ausrüstungsgegenstände müssen Sie sich selbst anschaffen, dazu kommen noch die Fahrten zu Training und Einsätzen. Die Ausbildung an sich ist allerdings kostenfrei, auch unsere Ausbilder bilden ehrenamtlich aus.
Wann und wo wird trainiert?
Trainiert wird an den Wochenenden abwechselnd Samstag und Sonntag in unterschiedlichen Übungsgebieten im Raum Nürnberg, Nürnberger Land, Landkreis Neumarkt und Landkreis Roth um beim Hund keine Gewöhnung an bestimmte Gebiete und Trainingssituationen aufkommen zu lassen. In den Sommermonaten kommt noch ein Abend unter der Woche dazu, dieser wird in den Wintermonaten für den Theorieunterricht verwendet.
Und wenn es regnet?
Bei uns wird bei jedem Wetter trainiert, eine gute Ausrüstung wie wasserdichte Kleidung und Wanderschuhe sind unabdingbar. Auch bei einem Einsatz kann man sich das Wetter und die Uhrzeit nicht aussuchen. Wir sind kein Hundesport- oder Freizeitverein, wir nehmen diese Unannehmlichkeiten auf uns, weil es unsere Aufgabe ist, Menschenleben zu retten.
Wie lange dauert das Training?
Wir beginnen meist um 9.00 Uhr morgens und je nach Anzahl der zu trainierenden Teams kann es durchaus bis um 17.00 Uhr dauern. Da wir beim Training alle aufeinander angewiesen sind und "vermisste Person" für unsere Hunde "spielen" müssen, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, bis zum Trainingsende anwesend zu sein.
Wann kann mit der Ausbildung begonnen werden?
Am günstigsten ist es, wenn mit dem Hund schon im Welpenalter angefangen wird. Wie oben schon beschrieben, dauert die Ausbildung seine Zeit. Wir bilden ausschließlich Hunde für den Einsatz aus. Das heißt, je früher mit dem Hund die Ausbildung erfolgt, desto länger steht das Team für den Ernstfall zur Verfügung. Das Höchstalter soll bei einer gewissen Vorbildung nicht höher als 3-4 Jahre sein.
Ist mein Hund geeignet?
Grundsätzlich ist jeder gesunde, körperlich leistungsfähige, wesensfeste Hund der über eine gute Nase verfügt für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet. Des weiteren sollte er Geräuschen gegenüber unempfindlich sein, einen ausgeprägten Such- und Stöbertrieb besitzen und Ausdauer, sowohl körperlich als auch psychisch. Auch eine gute Bindung an seinen Hundeführer ist wünschenswert. Außerdem sollte der Hund einen gewissen Grad an Beute-/Spieltrieb besitzen.
Unerwünscht sind ausgesprochene Ängstlichkeit und Weichheit, eine niedrige bis niedrigste Reizschwelle, grundsätzliches Misstrauen dem Menschen gegenüber und ein ausgeprägter Jagdtrieb.
Bin ich geeignet?
Ebenso wie der Hund soll der Hundeführer körperlich fit sein, psychisch und physisch belastbar. Ganz wichtig ist die Teamfähigkeit. In einem Einsatz müssen wir uns aufeinander verlassen können. Ein gewisses Einfühlungsvermögen für Mensch und Tier und Disziplin sollte auch gegeben sein.
Hundeführer die labil, ängstlich, allzu ehrgeizig, leicht erregbar und unsicher sind, sind als Rettungshundeführer nicht geeignet
Haben Sie sich bis hierhin durchgelesen so sollten Sie sich die folgenden Fragen ehrlich beantworten:
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Können Sie die erforderliche Zeit für die Rettungshundearbeit aufbringen und ist auch Ihre Familie damit einverstanden?
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Sind Sie bereit die finanziellen Kosten für die Fahrten zum Training und Einsätzen und auch für Ihre persönliche Ausrüstung aufzubringen?
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Können Sie sich vorstellen, sich den ganzen Tag in der freien Natur zu bewegen, egal ob es regnet, heiß ist, oder im Winter bis zu -20 Grad Kälte herrscht?
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Unter Umständen birgt jeder Rettungshundeeinsatz auch eine gewisse Gefahr für Hund und Hundeführer. Kommen Sie damit zurecht?
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Sind Sie bereit, sich theoretisches und auch praktisches Wissen das nicht direkt mit Ihrem Hund in Verbindung steht (z.B. Sanitätsausbildung, Grundlehrgänge nach Organisationsvorgaben, Karte und Kompass, Funkverkehr usw.) anzueignen?
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Sind sie bereit, sich während der Ausbildung für die Hunde der Staffelkollegen in den Wald zu legen und "vermisste Person" zu spielen - auch wenn es regnet, es eine Stunde oder länger dauert und es im Wald Spinnen und andere Krabbeltiere gibt?
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Bringen Sie noch die zusätzliche Zeit für die Gehorsamsausbildung und Erziehung Ihres Hundes auf?
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Kommen Sie damit zurecht, dass Ihr Hund während der Trainingszeit auch mal längere Zeit im Auto warten muss?
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Kommen Sie psychisch damit klar, wenn die von Ihnen und Ihrem Hund gesuchte Person eventuell nicht mehr lebt?
Haben Sie die Mehrheit der Fragen mit einem klaren Ja beantworten können, so können wir uns vorstellen, dass Ihnen die Rettungshundearbeit genauso viel Spaß und Freude bereitet wie uns. Sie werden belohnt mit einer innigen Beziehung zu Ihrem Hund, Sie werden ein Team! Sie werden belohnt mit netten Staffelkollegen die genau wie Sie ihre Freizeit mit einer sinnvollen Beschäftigung mit ihrem Hund verbringen!
Wir freuen uns, Sie in einem unserer Trainings kennenlernen zu dürfen! Rufen Sie uns an, oder schreiben Sie eine Email, näheres unter Kontakte.
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